Seidenhühner
Herkunft und Entstehung:
Seidenhühner stammen aus China und sind seit über 700 Jahren bei uns bekannt. Ihre Vorfahren sollen auf eine Wildhuhnart aus dem Himalaja zurückgehen und von den Mongolen vor etwa 4000 Jahren domestiziert worden sein. Sie wurden 350 v. Chr. von Aristoteles als Hühner mit "Katzenhaar" erwähnt. In China wurden sie in der Tang-Dynastie (618 - 907 n. Chr.) als "Schwarzknochen-Hühner" für medizinische Zwecke verwendet. Im Mittelalter waren sie in Europa als "Gauklerhuhn" bekannt (Kreuzung aus Huhn und Kaninchen). Seit Anfang des 20. Jahrhundert wurde die Seidenhuhnzucht systematisch in Deutschland betrieben. Der 1928 gegründete Zuchtverein ging jedoch mit vielen Tieren in den Wirren des Zweiten Weltkrieges unter. Inzwischen sind die Strukturen wieder aufgebaut und Deutschland ist seit einigen Jahren mit richtungsweisend in der Seidenhuhnzucht.
Charakter:
Seidenhühner sind ruhig und robust. Sie haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten und halten oft Körperkontakt zu den übrigen Mitgliedern der Gruppe. Sie sind auch Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen und werden leicht handzahm. Seidenhühner sind überaus brutbegeistert und führen ihr Küken meistens hervorragend, was sich viele Naturbrut-Anhänger zu Nutze machen. Seidenhühner kommen mit unseren klimatischen Bedingungen sehr gut zurecht. Leichter Regen macht ihnen wenig aus aber bei stärkerem Niederschlag gehen sie oft in den Stall und betreiben Gefiederpflege.
Erscheinungsbild:
Seidenhühner wirkt wie ein abgerundeter Würfel. Der Rumpf ist breit und breite rund ist auch die Brust die tief getragen wird. Der breite kurze Rücken geht nach hinten über zu einem kurzen Schwanz. Der Hals ist kurz und stark. Die kurzen Unterschenkel werden von Federn bedeckt. Auch die Füße sind leicht befiedert. Den Kopf ziert ein Schopf, türkise Ohrscheiben und ein maulbeerfarbiger Kamm der aussieht wie eine halbe Walnuss hinter dem sich der Schopf befindet. Die Haut ist schwärzlichblau und die Augen sind schwarzbraun. Es gibt Seidenhühner sowohl mit als auch ohne Bart. Das reiche Gefieder ist haarähnlich und seidenweich.
Farbschläge:
- weiß
- schwarz
- blau
- perlgrau
- rot
- gelb
- gesperbert
- wildfarbig
- silber-wildfarbig
- splash
- weiß-schwarzgefleckt
- schokoladenbraun
Gewicht: Hahn 1.400 g - 1.700 g, Henne 1.100 g - 1.400 g
Legeleistung: ca. 80 pro Jahr
Eigewicht: 40 g
Besonderheiten:
Besonderheiten gibt es bei den Seidenhühner jede Menge: Seidenhühner sollten fünf Zehen haben und nicht nur vier wie andere Hühnerrassen.
Ihr plüschiges Aussehen rührt daher, dass die Federn nur schwache schlaffe Schäfte haben, die Federäste stark verlängert sind und an den Fahnen und Federschaften die Häkchen fehlen. Dadurch ergibt die Feder keine flächig miteinander verbundene Einheit. Durch diesen fehelenden Zusammenhalt der Feder wirken die Tiere wollig, flaumig und seidig. Somit können die Tiere auch nicht richtig fliegen.
Dabei ist die Vererbung der Seidenfiedrigkeit rezessiv. Folglich fallen aus der Verpaarung glattfiedrig mit seidenfiedrig nur glattfiedrige Nachkommen. Erst in der Rückpaarung mit einem Seidenhuhn entstehen wieder einige seidenfiedrige Tiere.
Der plüschige Schopf und der möglich Bart machen das Huhn ebenfalls besonders.
Seidenhühner haben eine blau-schwarze Haut. Diese Farbe haben auch das Fleisch, die Innereien und die Knochen. Dies stellt keine Geschmacksbeeinträchtigung dar, sieht aber durchaus exotisch und bemerkenswert aus. Die Ohrscheiben sind in der Regel blau bis türkisfarbig und nicht weiß oder rot wie bei anderen Hühnern.
Die Rasse wird bei uns gezüchtet:
Sylke Enders
Betreuende Sondervereine:
Sonderverein zur Zucht der Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner
Internet: www.sv-silkies-polands.de