Bergische Kräher
Herkunft und Entstehung:
Alte Legenden des Bergischen Landes zufolge, sollen Kreuzfahrer die Vorfahren der Bergischen Kräher aus dem heiligen Land mitgebracht haben. Einen klaren Beweis, gibt es hierfür jedoch nicht. Heute weiß man, dass sie von den Langkrähern des Balkanraumes, wie den Bosnischen Krähern und den Sandschak-Krähern abstammen. Diese sind mit ihren Verwandten, den Hauben- und Sprenkelhühnern, über den Seehandel in den Bereich der Nordseeküste gelangt. Von dort wurden sie dann mit spanischen Mönchen aus dem heutigen Belgien ins Bergische Land gebracht. Dort mischten sie sich mit heimischen Landhühnern und so sind die heutigen Bergischen Kräher entstanden. Sicher dokumentiert sind sie aus der Zeit um 1820, was sie zur ältesten einheimischen Hühnerrasse macht.
Charakter:
Bergische Kräher sind sehr aktive, wachsame und etwas unruhige, teils schreckhafte Tiere. Sie werden daher auch nicht sonderlich zutraulich und sind für eine Haltung im Garten weniger geeignet. Stattdessen fühlen sie sich in großen, strukturierten Ausläufen sehr wohl und in einer solche Umgebung kann es sogar vorkommen, dass ältere Damen auch mal zur Brut schreiten. In räumlich begrenzten Ausläufen empfiehlt sich ein Netz, da die Tiere flugfähig sind und das auch nutzen. Aufgrund ihres Wildhuhncharakters ist es wichtig, dass die Gruppengröße, speziell bei den Jungtieren, möglichst klein ist, da die Tiere ansonsten unter Stress leide.
Erscheinungsbild:
Diese Hühnerrasse hebt sich nicht nur hinsichtlich ihres Rufes von anderen Hühnerrassen ab, der Bergische Kräher ist auch in seiner äußeren Erscheinung ein echter Hingucker. Die Bergischen Kräher sind große, hoch aufgerichtete Hühner mit mittelhoher Stellung, denen der Stolz anzusehen ist. Der Rumpf ist deutlich lang gestreckt und durch einen leicht nach oben gebogenen Rücken, den sogenannten Karpfenrücken, gekennzeichnet. Der Bergische Kräher Hahn bringt es auf rund 3,5 Kilogramm, die Bergische Kräher Henne ist gut ein Kilogramm leichter. Das gesamte Gefieder ist sehr fest und hart, ebenso sind die Flügel lang gezogen und werden hoch angesetzt getragen. Fast im rechten Winkel trägt der Hahn seinen reich mit langen Sicheln ausgestatteten Schwanz, bei der Henne ist diese Winkelung nicht ganz so rechtwinklig. Von der Seite betrachtet, sollte der Gesamteindruck einen typischen Dreierbogen ausmachen – gebogener Hals, gebogener Rücken und gebogener Schwanz.
Farbschläge:
Schwarz-Goldbraungedobbelt
Gewicht: Hahn etwa 3.000-3.500 g, Hennen 2.000-2.500g
Legeleistung: ca. 130 Eier pro Jahr
Eigewicht: 56-58g
Besonderheiten:
Das Hauptmerkmal der Bergischen Kräher ist ihr verlängerter Krähruf der Hähne, der bis über 10 Sekunden andauern kann. Früher wurde dieser Eigenschaft eine große Bedeutung beigemessen. Es gab Krähwettbewerbe mit Volksfestcharakter, bei denen es hohe Preise zu gewinnen gab. Und auch wenn man es kaum glauben mag, es gibt auch Hennen, die krähen und das manchmal fast so gut wie die Hähne. Durch die verstärkte Zucht hinsichtlich äußerer Merkmale sind die Krähruflängen jedoch zurückgegangen und wirkliche Spitzenhähne findet man heute eher selten.
Die Rasse wird bei uns gezüchtet:
Elke Steffen